Geschichte

Die Geschichtswissenschaft wird allgemein als die Lehre vom Handeln des Menschen in Zeit und Raum verstanden. In diesem Sinne analysiert das Fach Geschichte systematisch diejenigen historischen Bezüge und Prozesse, in die Menschen immer eingebunden sind. Fachlich geht es also im Kern um die exemplarisch an historischen Gegenständen zu gewinnende Erkenntnis, dass das gesamte Umfeld des Menschen vom Nahbereich bis hin zu den großen Systemen von internationalen Organisationen, Staat, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur in komplexen historischen Prozessen entstanden ist und ständigem Wandel unterliegt.

Themenbereiche für die Qualifikationsphase (Grundkurs)

  • Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise
  • Die Zeit des Nationalsozialismus – Voraussetzungen, Nachwirkungen und Deutungen
  • Nationalismus, Nationalstaat und deutsche Identität im 19. und 20. Jahrhundert
  • Friedensschlüsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Im Fach Geschichte steht die Auseinandersetzung mit historischen Quellen im Vordergrund. Die Analyse dieser Quellen geschieht sowohl in Einzel- wie auch in Partner- und Gruppenarbeit. Die Ergebnisse werden sowohl schriftlich als auch mündlich (in Unterrichtsgesprächen oder Referaten) in geeigneter Form präsentiert.

Je nach Gegebenheit und Gelegenheit werden außerschulische Lernorte in den Unterricht integriert, dies können Museen, Bibliotheken oder auch Archive sein.

Das Fach Geschichte vereinigt die methodisch saubere Textanalyse mit der Integration dieser Ergebnisse in einen historischen Zusammenhang, um auf diese Weise historisches Bewusstsein zu gewinnen. Dies setzt zum einen die Bereitschaft voraus, sich mit (manchmal auch umfangreicheren oder sprachlich ungewohnten) Texten auseinander zu setzen; zum anderen muss die Bereitschaft bestehen, sich ein tiefergehendes Fachwissen anzueignen. Historiker reproduzieren vergangene Ereignisse nicht, sie deuten und interpretieren sie. Daher ist es unerlässlich, für dieses Fach die Bereitschaft mitzubringen, Vergangenes in neuen Wegen zu denken und bekannte Zusammenhänge unter veränderten Gesichtspunkten neu zu deuten und zu bewerten.